Auf Santorin ißt man Fáva. Fáva, ein Mus aus den Samen der kleinen, goldgelben Platterbsen, als Vorspeise ein beliebter Erbsen-Dip, ist eine echte Santorini Spezialität. Die Fáva Santorínis hat einen eigenen Geschmack, weil sie einer anderen Art angehört als auf den übrigen Inseln der Kykladen. Man nimmt an, dass Fava Santorinis g. U. schon seit der Bronzezeit auf Santorin und den umliegenden Inseln angebaut wurde, denn Fáva wurde auch bei den Ausgrabungen der vor 3600 Jahren bei dem Vulkanausbruch auf Santorin verschütteten Stadt Akrotíri gefunden. Die „Fáva Santorínis“ aus der Purpur-Platterbse, Lathyrus clymenum, wurde 2010 von der EU in das Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen aufgenommen. Die Purpur-Platterbse ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Platterbsen in der Familie der Hülsenfrüchtler deren Samen, kleine, goldgelbe Scheiben, als Fava bekannt ist. Die kleinen, gelben Erbsen stecken voller Proteine und Kohlenhydrate und ergeben einen cremigen, süßen Brei.
Die Purpur-Platterbse ist eine einjährige, krautige, zarte und zugleich widerstandsfähige Blütenpflanze, die nur auf den Kykladen-Inseln in der südlichen Ägäis von kundiger Hand als Kulturpflanze angebaut wird, und die sich bis zu zwei Meter an verschiedenen Oberflächen emporranken kann. Die Blüten der Purpur-Platterbse sind purpurfarben. Die Purpur-Platterbse gehört zu den wenigen Kulturpflanzen, die den klimatischen Herausforderungen des vulkanischen Bodens von Santorin gewachsen sind, der größtenteils nur aus Ablagerungen von Bimsstein und Lava besteht. Die Aussaat der Purpur-Platterbse auf Santorin findet traditionell in der Mitte des Winters statt. Da die Purpur-Platterbse Trockenheit gewohnt ist, kann sie unter den fast wüstenartigen Bedingungen der Vulkaninsel Santorin überleben. Der Vulkanboden auf Santorin, der kaum Wasser enthält, wird zusätzlich durch Meltemia, den Wind, der von Norden und Nordosten von Mai bis September bläst, ausgetrocknet, sodass die Purpur-Platterbse mittels Osmose Wasser aus der feuchten Meeresluft aufnehmen muss. Die Purpur-Platterbse bindet auch den in der Luft vorhandenen Stickstoff, da der Vulkanboden von Santorin weder organische Stoffe noch anorganische Nährstoffe wie Kalium oder Stickstoff enthält.
Die geernteten Samen der Purpur-Platterbse werden unter der ägäischen Sonne getrocknet, bevor sie in aus dem Vulkangestein geschlagenen Speichern, Kanaves genannt, gelagert werden. In diesen Lagerräumen herrschen optimale Bedingungen für die Reifung der Samen der Purpur-Platterbse um hart genug zu bleiben, damit sie anschließend gemahlen werden zu können. Gemahlen werden die Samen der Purpur-Platterbse auf Santorin in Steinschleifmühlen, wo die Hülsen entfernt und die Keimblätter von den Samen getrennt werden. Die vom Mahlen resultierenden flachen, goldgelben Scheiben der Purpur-Platterbse werden rasch verpackt, damit sie nicht feucht werden können.
Die flachen, goldgelben Scheiben der Purpur-Platterbse können schnell und unkompliziert zubereitet werden und ergeben ein Gericht von cremiger Konsistenz und einem leicht süßlichen Charakter.
Für die Zubereitung von Fáva werden in kleine Stücke gehackte Zwiebel in etwas Olivenöl angebraten, in der Folge Wasser, die Erbsen und Lorbeerbaltt zugegeben, bei kleiner Hitze geköchelt und gelegentlich umgerührt.
Nachdem das Wasser aufgenommen ist, wird mit Salz und Pfeffer gewürzt, werden die Lorbeerblätter erntfernt. Durch’s Kochen bekommen die kleinen Scheiben einen süßlichen Geschmack und eine cremige Konsistenz.
Vor dem warmen oder kalten Servieren der Fáva werden noch Olivenöl und Zitronensaft zugegeben. Die häufigste Darreichungsform von Fáva ist mit Kapern und Zwiebelringen.
Das Mikroklima Santorins, aus Sonne, Meeresluft und vulkanischem Boden, bildet die Grundlage für den einzigartigen, angenehm süßlich Geschmack von Fáva, einer sehr beliebten Vorspeise in allen typisch griechischen Tavernen Santorins.
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